Ich habe einige Hannover Tipps für Dich dabei. Hier trifft man sich unterm Schwanz oder am Kröpcke, isst ein Alt Kanzler Filet und hat außerdem das kleinste Museum der Welt und den einzigen Bogenaufzug Europas zu bieten. Ein geheimnisvoller Kirschenkult sorgt immer wieder für Gesprächsstoff und jeder in Hannover kennt die drei warmen Brüder. Es gibt nicht nur viel Grün, sondern auch den größten Stadtwald Europas und auch sonst hat mich die Stadt begeistert.
Diesmal hat es mich auf meiner Deutschlandreise in Richtung Norden geführt. Ich habe Niedersachsens Hauptstadt Hannover erkundet und war sehr positiv überrascht.
Update2023: Ich muss dieses Jahr unbedingt ein Wochenende Hannover einplanen, denn wie ich beim Durchstöbern alter Artikel entsdeckt habe, steht hier noch einiges auf meiner Hannover-to-Do-Liste.
Meine Hannover Tipps
Der Rote Faden
Hannovers Roter Faden ist eine großartige Art die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Du kannst in Deinem Tempo unterwegs sein und wann immer Dir danach ist, einen Stopp einlegen. Der Rote Faden startet an der Tourismus Information am Ernst August Platz (gegenüber Hauptbahnhof) und führt, nach einem 4,2 km langen Rundgang, wieder zum Ausgangspunkt zurück.
In der Begleitbroschüre gibt es zu allen 36 Stationen des Roten Fadens interessante Informationen nachzulesen. Außerdem gibt es Tipps für die schönsten Fotostopps auf der Tour und natürlich auch Informationen zu Öffnungszeiten der Sehenswürdigkeiten.
Meine Highlights der Tour waren ganz klar die Nummern 7, 11 und und 33.
Ein wunderschönes Mahnmal – Die Aegidienkirche
Eine der drei großen mittelalterlichen Kirchen Hannovers. An dieser Stelle stand wohl schon im 10 Jahrhundert eine kleine Kapelle, die im 12. Jahrhundert durch eine romanische Basilika ersetzt wurde. 1347 wurde schließlich mit dem Bau der gotischen Hallenkirche begonnen, die bis 1943 hier stand. Sie fiel dem Bombenhagel zum Opfer und wurde, bis auf die Außenmauern und ein Rest des barocken Turms, zerstört.
Im Gegensatz zu Marktkirche und Kreuzkirche wurde die Aegidienkirche nicht wieder aufgebaut und dient als Mahnmal gegen Krieg und Gewalt. Nur der Turm wurde 1958 wieder aufgebaut und mit einem besonderen Glockenspiel ausgestattet.
Die Glocken spielen neben Kirchenliedern auch anderes und die „Playlist“ kann online eingesehen werden. In der Kirche finden regelmäßig Veranstaltungen statt.
Hannover Tipps – Das neue Rathaus
Das neue Rathaus von Hannover erinnert mehr an einen Palast als ein Rathaus und ist einen echte Sehenswürdigkeit. Dabei ist es noch gar nicht so alt, wie es den Anschein machen mag. Zwischen 1901 und 1913, auf einer Grundlage von 6026 in den Boden getriebenen Buchenstämmen gebaut, ist das Rathaus heute Anziehungspunkt für Touristen.
Einzigartig ist das Kuppeldach und der Bogenaufzug, der mit einer Neigung von 17 grad hinauf zur Kuppel und den Aussichtsplattformen fährt.
In fast 100 Metern Höhe hast Du von den Aussichtsplattformen einen großartigen Blick über die Stadt und den Maschsee. Du musst zwar mit ein wenig Wartezeit rechnen, aber die Auffahrt lohnt sich in jedem Fall und 3,50 Euro ist meiner Meinung nach ein fairer Preis.
Wenn Du Dich für Stadtgeschichte interessierst, dann solltest Du unbedingt auch das Innere des Rathauses besuchen. In der Haupthalle des Rathauses zeigen vier Stadtmodelle die Stadtentwicklung von 1689 bis heute.
Bevor Du für Dein perfektes Rathausfoto in den Maschpark gehst, schau doch noch beim Bogenschützen vor dem Rathaus vorbei. Dieser zielt angeblich direkt auf den Sitz des Oberbürgermeisters und behält ihn sozusagen im Auge.
Lecker Essen in Hannover – Hannover Tipps
So viel Zeit zum Schmausen ist leider gar nicht geblieben. Aber ich kann Dir entlang des Roten Fadens, bei Station 23, der Kreuzkirche, das Café Glücksmomente empfehlen. Kaffe und Kuchen waren lecker, die Bedienung freundlich und bei Sonnenschein kannst Du toll draußen sitzen.
Bei unserer Tour durch den Stadtteil Linden war es gar nicht so einfach das passende Lokal zu finden, denn es gibt eine wirklich große Auswahl. Wir haben uns für einen sehr beliebten Vietnamesen „Street Kitchen – Viet Cuisine“ entscheiden. Die Wahl war genau richtig, das Essen war super lecker. Hier habe ich mal wieder festgestellt das ich als Foodblogger nichts taugen würde. Denn erst kurz bevor die Schüssel leer war, fiel mir ein, dass ich noch gar kein Bild gemacht habe.
Super leckeres Eis findest Du am Steintor in Massimo´s Eiscafe Venezia. Auch der Kaffee soll sehr gut sein habe ich gehört. Das Café ist in Hannover einige Male umgezogen, aber seit 1928 in Familienbesitz. Das Eis wird natürlich selbst hergestellt und es wird, wann immer möglich, auf die Verwendung regionaler Zutaten geachtet. Besonders beliebt sind die Sorten Pistazie und Nuss.
Stadtteil Linden
Der Stadtteil Linden gehört erst seit 1920 zu Hannover und war einst selbstständige Industriestadt, was auch heute noch an einigen Stellen zu sehen ist. Heute ist Linden ein bunter Stadtteil und bietet verschiedenen Kulturen ein zu Hause. Unterteilt in Linden Nord, Mitte und Süd zeichnet sich Linden vor allem durch engagierte Bewohner und ein vielfältiges kulturelles Angebot aus.
Zum Beispiel das FAUST – Gelände, hier gibt es auf einem ehemaligen Fabrikgelände einen Biergarten, ein Café und es ist Veranstaltungsort für ganz verschiedenen kulturelle Veranstaltungen.
Am Wochenende trifft man sich mit Freunden zum limmern, was ich mal ganz frei mit „Freunde treffen, quatschen, lachen, trinken – eine gute gemeinsame Zeit haben“ übersetze. So siehst Du am Abend auch immer wieder Leute mit einem Bierchen in der Hand unterwegs sein.
Kaufen kannst Du Dein Bier in einem der zahlreichen Kioske, die es in Linden gibt. Fast an jeder Ecke gibt es ein Kiosk. Linden ist hier wohl der Stadtteil mit der größten Kioskdichte. Die Stadt fördert die Kioskkultur, so gab es zum Beispiel einen Kiosktag, mit verschiedenen Veranstaltungen in und um die Kioske. Großartig!
Das Apollo Kino ist eines von Deutschlands ältestes Programmkinos und befindet sich auch im Stadtteil Linden. Hier hat der spätere Gründer und Erfinder der Cinemaxx-AG in den 70ern als Student bei der Programmgestaltung mitgewirkt.
Noch mehr Linden
Am Marktplatz in Linden macht uns die liebe Rebecca (Danke für die tolle Tour!) auf eine Kirsche an der Hauswand aufmerksam. Diese Kirschen kannst Du an verschiedenen Stellen in Hannover entdecken und es kommen immer wieder mal welche dazu, verschwinden aber auch wieder welche.
Keiner weiß wer dafür verantwortlich ist und es hat sich eine Art Kult um die Kirschen entwickelt, deren Auftauchen und Verschwinden Du sogar auf Facebook unter „Kirschen in Hannover“ verfolgen kannst. Uns hat das total gut gefallen und wir haben den Rest unserer Zeit in Hannover nach weiteren Kirschen Ausschau gehalten.
Das Wahrzeichen des Stadtteils ist bei Tageslicht betrachtet nicht gerade ansehnlich, aber in der Dunkelheit ändert sich das Erscheinungsbild. Die drei warmen Brüder erfreuen mit ihrem Aussehen, bei Nacht, Besucher wie Einheimische gleichermaßen.
Der Stadtteil lohnt auf jeden Fall einen Besuch am Tage, aber auch am Abend, denn zum ausgehen bietet die Limmer Straße unendlich viele verschiedene Möglichkeiten. Dich erwartet eine große Vielfalt an Restaurants und Bars und auch der Vietnamese „Street Kitchen“ ist hier zu finden.
Kulinarische Stadtführung
Ich mag gerne Stadtführungen, die ein bisschen besonders sind und deren Schwerpunkt nicht unbedingt auf Jahreszahlen liegt. Da mich die kulinarische Stadtführung schon in Berlin und auch in Frankfurt begeistert hat, habe ich mich auch in Hannover für eine solche entschieden.
Das Schöne ist, dass Du hier etwas zur Stadtgeschichte erfährst, aber Gastronomie und Kulinarik im Vordergrund stehen. Natürlich werde ich Dir hier nicht alle Gastgeber der Tour verraten, aber ein bisschen was möchte ich Dir doch erzählen. Und außerdem gibt es eine Vielzahl verschiedener Gastgeber, so dass die Tour eigentlich jedes Mal ein bisschen anders ist.
Unsere Tour begann ziemlich lecker mit einem Kaffee der Hannoverschen Kaffeemanufaktur. Ich wusste vorher nicht einmal das es sie gibt und war echt begeistert vom Kaffee. Hier werden auch verschiedene Aktionen wie „Kaffee Tastings“ angeboten. Lecker und lohnt definitiv einen Besuch.
Außerdem waren wir in der Markthalle und haben sehr leckeren Parmaschinken und Mozzarella gekostet. Die Markthalle bietet ein vielfältiges Angebot und ist neben Einkaufsort auch Treffpunkt. Besonders gerne läuten die Hannoveraner hier den Feierabend oder das Wochenende ein.
Massimo´s Eiscafé, das ich weiter oben empfohlen habe war auch eine Station dieser Tour und außerdem waren wir im ehemaligen Café Kröpcke, das nun von Mövenpick betrieben wird. Hier gab es ein Thai-Curry Süppchen.
Eine super kurzweilige Tour, die mit einem Altkanzler Filet in der „Ständigen Vertretung“ endete. Diese Location kann ich Dir unbedingt ans Herz legen, wenn Du Lust auf was Besonderes hast und außerdem Currywurst magst.
Übernachten in Hannover
Übernachtet habe ich direkt am Ernst August Platz, gegenüber des Hauptbahnhofs, im Grand Hotel Mussmann*. Perfekter Ausgangspunkt um Hannover zu erkunden. Das Zimmer war groß, hell und das offene Badkonzept mal was anderes. Die Mitarbeiter waren sehr freundlich und hilfsbereit und auch die Frühstücksauswahl hat mir gut gefallen.
Besonders ist hier auch das Dein Zimmer keine Nummer, sondern einen Namen hat. Es geht um Orte in Hannover. Die Stockwerke geben die Einteilung in Innenstadt, Gärten, Maschsee, Herrenhausen und Eisenriede. Die Zimmer sind dann nach entsprechenden Orten benannt. So haben wir im Bootsverleih am Maschsee übernachtet. Ein Konzept das mir sehr gut gefallen hat!
Direkt am Bahnhof ist das Hotel natürlich perfekt mit der Bahn zu erreichen, aber auch wenn Du mit dem Auto kommst ist es kein Problem, denn das kannst Du in der Tiefgarage sicher unterstellen.
Hannover Card – Hannover Tipps
Wenn Du nicht nur in der Innenstadt unterwegs sein möchtest, denn hier ist alles gut zu Fuß zu erreichen, dann lohnt sich die Hannover Card. Mit ihr hast Du freie Fahrt in allen Bussen, S- und U-Bahnen sowie Nahverkehrszügen.
Außerdem gibt es bei verschiedenen Attraktionen (Stadttouren, Museen, Freizeiteinrichtungen….) bis zu 50% Ermäßigung. Insgesamt gibt es rund 50 Angebote, bei denen Du Preisvorteile bekommst. Die Einzelkarte kostet für einen Tag 9,50, zwei Tage 15 und 3 Tage 18 Euro. Eine Gruppenkarte kostet für einen Tag 20,00 für zwei Tage 27,00 Euro.
Veranstaltungen
Hannover feiert gerne und bietet eine große Vielfalt an Veranstaltungen über das ganze Jahr verteilt. Ich habe bei meinem Besuch in Hannover das Finale des Internationalen Feuerwerkswettbewerbs 2018 besucht. Eine großartige Veranstaltung, die in den Herrenhäuser Gärten stattfindet.
Einlass ist bereits um 18:00 Uhr, so dass Du noch jede Menge Zeit hast, die Gärten zu besuchen und zu erkunden. Der große Garten ist ein bedeutender Barockgarten, der im 17. Jahrhundert angelegt und 2015 mit dem Europäischen Gartenpreis ausgezeichnet wurde. Was für eine wunderbare Location.
Viele Besucher suchen sich ein gemütliches Plätzchen zum Picknicken und genießen die Zeit mit Freunden oder der Familie. Es gibt ein Rahmenprogramm mit Musik auf verschiedenen Bühnen und Walkacts waren unterwegs.
Um 21:00 Uhr startete dann das mit Spannung erwartete Feuerwerk der „Firework Professionals“ aus Neuseeland. Eine Wahnsinns-Show, die sich in Pflicht- und Kürteil gliederte und von Musik begleitet wurde.
Eine tolle Veranstaltung, deren Besuch ich jedem nur ans Herz legen kann. Das war ganz sicher das schönste Feuerwerk, das ich bis jetzt gesehen habe!
Und nächstes Mal?
Die Zeit in Hannover war viel zu kurz und ich habe schon eine lange Liste von Dingen, die ich nächstes Mal machen möchte:
Die Herrenhäuser Gärten und den Burggarten besuchen, flanieren und wie einst Leibniz, revolutionäre Ideen erörtern.
Ich habe sehr viel Gutes über den Zoo in Hannover gehört, der in erster Linie nach dem Wohl der Tiere schaut und große Freigehege bietet. Aber auch dem Besucher werden hier jede Menge Besonderheiten geboten. Wie wäre es mit einer Sambesi-Bootsfahrt?
Hannover hat neben Linden noch weitere spannende Stadtteile zu bieten. Die Nordstadt und List stehen auf der Wunschliste und auch Linden möchte ich nochmal mit ein bisschen mehr Zeit besuchen. Ich freue mich darauf durch die vielen kleinen Lädchen und Boutiquen zu bummeln.
Ich habe einige Cafés entdeckt und noch einige Tipps von Hannoveranern bekommen. Café-hopping steht also auf dem Programm.
Limmern, auch das wird beim nächsten Besuch gemacht.
Machseefest oder Weihnachtsmarkt? Ich möchte auf jeden Fall eine weitere der vielfältigen Veranstaltungen in Hannover besuchen. Auch den Internationalen Feuerwerkswettbewerb würde ich sofort nochmal besuchen.
Wow, der Artikel ist länger geworden als geplant. Beim Schreiben ist die Begeisterung wieder hochgekommen und ich konnte wohl einfach nicht aufhören zu erzählen. Hannover, eine Stadt, die mich überrascht und irgendwie in ihren Bann gezogen hat!
Offenlegung: Ein herzliches Dankeschön geht an Ricarda, für die Organisation und Hannover Marketing&Tourismus, für die Einladung. Meine Meinung bleibt davon wie immer unbeeinflusst.
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Schöner Blog hier und ein wunderbarer Bericht über Hannover gar nicht so Provinzial wie immer behauptet … ich bin öfter Mal dort und fühle mich da wohl … und werde auch öfter diesen Blog aufrufen 😃
Wie schön, dass freut mich🙂
Viele tolle Tipps, die du in deinem Beitrag gibst. Wir sind im Juni in Hannover und werden uns mit Sicherheit an den roten Faden halten.
LG Manuela
Danke Manuela.
Mich hat die Stadt total überrascht und begeistert.
Mal sehen ob es Euch auch gefällt.
LG Steffi