Mein Reisebild am Freitag 3.7.2015

camino del norte

Hast Du schon meinen Artikel zu einer besonderen Reisebekanntschaft gesehen.

Der Artikel hat mich erinnert wie viele wundervolle Menschen ich schon auf meinen Reisen kennen gelernt habe.
Ich habe viele Bilder vergangener Reisen angeschaut und mich oft mit einem riesen Lächeln an die Menschen und die Situationen auf den Bildern erinnert.

Meine erste alleine Reise war die Wanderung auf dem Jakobsweg. Ich habe mich für den Küstenweg entscheiden, denn ich wollte zum einen Meer, zum anderen ist dieser Weg nicht so voll.

Es war eine unglaubliche tolle, emotionale und abenteuerliche Zeit.
Eine Zeit voller Anstrengung, Hochs und Tiefs, tollen Gesprächen und wundervollen Menschen die mich ein Stück des Weges begleitet haben.
Ein paar von ihnen stelle ich Euch auf meinem heutigen Reisebild am Freitag vor.

Ja, ich habe wieder ein bisschen geschummelt, es sind zwei Bilder. Aber ich konnte mich nun wirklich nicht entscheiden.

Menschen auf dem Küstenweg

Auf dem linken Bild sind Stefan aus Deutschland, Anna au Spanien, ich und Eduardo aus Spanien zu sehen.

Stefan habe ich gleich bei meiner Ankunft in Santander kennengelernt. Wir haben beide auf ein Bett in der Herberge gehofft, haben aber keines mehr bekommen. Allerdings hat uns die Herberge eine Privatunterkunft vermittelt.

So war ich also in meiner ersten Nacht auf dem Jakobsweg mit einem unbekannten Mann im Doppelzimmer (wie gut das das meine Mama nicht wusste). Am nächsten Morgen sind wir dann gemeinsam im Regen gestartet und eine ganze Woche zusammen gelaufen.

Am zweiten Tag haben wir dann Anna und Eduardo kennengelernt und uns auf Anhieb prima verstanden. Wir haben eine Mischung aus Englisch, Spanisch und Zeichensprache gesprochen und viel gelacht. Wir waren die nächsten Tage zu viert unterwegs, hatten irgendwann unser eigenes Wanderlied auf Spanenglisch gedichtet und hatten eine großartige und sehr lustige Zeit.

Stefan hat dann leider abgebrochen und Anna und Eduardo mussten eine Weile später wegen eines Magen Darm Infekts auch aufgeben.
Da war ich nun, mutterseelenallein und habe auch schon überlegt das ganze einfach sein zu lassen.
Doch immer wieder, wenn der Gedanke ans Aufgeben ganz groß war, geschah etwas wunderbares und ich kam nicht dazu abzubrechen.
So habe ich Maria unterwegs kennengelernt. Sie war das zweite Mal auf dem Weg unterwegs und hatte jede Menge zu erzählen. Wir haben viele gute Gespräche geführt und einige Abende miteinander verbracht. Gelaufen ist jede allein für sich, im eigenen Rhythmus und mit den eigenen Gedanken.

Auf dem zweiten Bild seht ihr mich, Maria und Christian.
Das war unser letztes Abendessen, Maria ist am nächsten Tag abgereist. Und das erste Abendessen mit Christian, ihn habe ich in der Herberge kennengelernt und von da an waren wir zusammen unterwegs.
Wir hatten genau das gleiche Tempo, haben den Stock zur gleichen Zeit aufgesetzt und haben es morgens gerne etwas gemütlicher angehen lassen. Es war eine wunderbare Zeit.

Wir konnten stundenlang schweigend gemeinsam wandern und dann ist es aus uns beiden ausgebrochen und zur gleichen Zeit hat sich wieder Redebedarf angekündigt! Es war wirklich toll!
Wir hatten viele gemeinsame Themen und vielen Leuten die ich unterwegs getroffen hatte, ist er auch schon begegnet.

Mit Anna, Eduardo und Stefan und auch mit Christian haben wir den Leuten immer Namen gegeben. Und ganz oft hat es gepasst und die anderen wussten ohne große Beschreibung schon, wer gemeint ist.

Da gab es zum Beispiel:

Die „Magic Family“ – Vater, Mutter und ca 14 Jahre alte Tochter, die  immer richtig viele Kilometer am Tag gelaufen sind und einige Extrawege gegangen sind.

„Los Tres“ – zwei Männer eine Frau, alle mindestens über 60, aber in einem Tempo unterwegs, das wir nur noch die Staubwolke sahen

„The strange German“ – und den kannte nun wirklich jeder. Und jeder hatte eine andere Geschichte zu dem großen, breiten Mann mit Schnäuzer und Mini Rucksack, der seltsame Geschichten erzählt.

„The Translater“ – Fernando, ein Spanier der immer so toll geholfen hat wenn die Herbergseltern nur Spanisch sprachen.

….

So könnte ich noch eine ganze Weile weiter machen.

Das ist jetzt neun Jahre her und mir kommt es vor wie gestern, dass ich diese Menschen getroffen und mit ihnen gelacht habe.
Die Zeit auf dem Jakobsweg war wirklich eine einzigartige und ganz besondere Zeit!

Hast Du auf Deinen Reisen auch Menschen getroffen, an die Du Dich gerne zurück erinnerst?

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2 Comments

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  1. says: Kordula

    Leider habe ich mich überhaupt nicht zurechtgefunden u daher meinen camino abgebrochen.Ich bin sehr enttäuscht zum einen u vor allem traurig darüber ihn nicht geschafft zu haben.

    1. says: Steffi

      Hallo Kordula,
      du bist losgelaufen, das ist mehr als andere schaffen und sich trauen!
      Und wenn Du es immer noch willst und irgendwann soweit bist, dann gehst Du einfach nochmal.
      Viele Grüße
      Steffi