Die Sache mit der Komfortzone – Ich hab da mal was zu sagen!

Steffi auf Koh Kradan Thailand
Hier liest es sich besonders gut

So viel habe ich jetzt über Komfortzonen, Hamsterräder und den Ausbruch daraus gelesen.
Nun ist es an der Zeit, dass ich auch mal meinen Senf dazu gebe.

Komfortzone, 9 to 5 Job

Ich finde die Texte oft sehr einseitig. Der Autor hat es entweder geschafft oder ist kurz davor aus seiner Komfortzone auszubrechen.

Und wer so einen Text liest, der ist wahrscheinlich mit irgendetwas unzufrieden und traut sich nicht es zu ändern.

Oder vielleicht kann er es auch einfach gerade nicht. Aus welchen Gründen auch immer.

Es gibt viele Menschen, die sich in ihrer Komfortzone einfach sau wohl fühlen und Garnichts daran ändern wollen.
Die Lust haben auf ihren 9 to 5 Job, weil er ihnen Spaß macht.

Die sich auf zweimal im Jahr Urlaub mit der Familie freuen und dabei nichts vermissen. Nicht das Gefühl haben Kompromisse einzugehen, nicht an Fernweh leiden. Menschen, die ihr Leben so wie es ist lieben, innerhalb ihrer Komfortzone.

Ein 9 to 5 Job ist nämlich Garnichts schlechtes. Super Sache eigentlich. Feste Arbeitszeiten, geregeltes Einkommen, sichere Anzahl von Urlaubstagen. Sehr schön.
Ich bin kein Missionar. Meine Aufgabe ist es nicht die Menschheit zu bekehren und sie aus ihrem scheiß Leben in der Komfortzone mit geregeltem Job zu befreien.

Ist es nicht, ehrlich! Und Deine auch nicht.
Denn jeder soll das Leben leben, das ihn glücklich macht!
Die einen innerhalb ihrer Komfortzone und die anderen eben außerhalb.

Komfortzone – Was ist das für Dich?

Die Komfortzone ist etwas persönliches. Deine fängt vielleicht an wo meine schon längst aufhört oder anders herum.

Die Komfortzone ist etwas individuelles und kann ganz unterschiedliches bedeuten.Und auch der Ausbruch und die Art dessen ist für jeden etwas anderes.
Der eine meldet sich vielleicht endlich zum Sprachkurs an, was persönlich für ihn ein großer Schritt und ein Ausbruch ist und ein anderer kann darüber nur lachen.

Ein Neuanfang in einem Lebensbereich ist sicher eine tolle und empfehlenswerte Sache, aber wie groß dieser Neuanfang ist, das sei jedem selbst überlassen.
Denn so unterschiedlich und individuell die Menschen sind, so unterschiedlich auch ihre Komfortzonen.

Neuanfang

Zum Thema Neuanfang habe ich einen tollen Text im Internet gefunden.
Leider weiß ich weder den Autor, noch von wann dieser Text ist. Aber er gefällt mir einfach gut und deshalb möchte ich ihn mit Dir teilen.

Der Text ist superlang, aus diesem Grund gibt es hier nur meine Lieblingsstellen. Wenn Du alles lesen möchtest kannst du den Text hier herunterladen.

Sehnsucht nach dem Neuanfang

Alles, was an unserem Leben gut ist oder einmal gut war, alles, was uns ausmacht, Freundschaften, unsere Beziehungen, Kinder vielleicht, der Job, die Wohnung, unsere Hobbys – alles hat seinen Ursprung darin, dass wir einmal, vor längerer Zeit, etwas Neues gewagt haben.

Wollen wir nachher einen Kaffee zusammen trinken? Ich weiß, Bewerbungsschluss war gestern, aber ich lass Ihnen meine Unterlagen mal da. Und bin ich hier richtig bei „Italienisch für Anfänger“? Das alles waren einmal Anfänge.

Und wahrscheinlich die besten Augenblicke unseres Lebens…

…Denn unsere kleinen und großen Neuanfänge sind nichts weniger als das Leben an sich: das Abenteuer, dessen Heldinnen und Helden wir sind, mit Dämonen, gegen die wir kämpfen, Neuland, das wir entdecken, und unserem neuen Ich, das wir befreien müssen, als wär’s eine Prinzessin, die in einem verwunschenen Schloss gefangen ist…

…Es gibt ein faszinierendes Modell, das diesen Zustand beschreibt: Statt etwas zu ändern, bleiben wir in unserer so genannten Komfortzone. Das ist der Bereich, in dem alles so vertraut ist, dass selbst die Probleme etwas Anheimelndes haben…

…Kinder haben keine Komfortzone, sonst würden sie niemals laufen oder sprechen lernen. Auf Neues reagieren Kinder mit Angstlust, ein Gefühl, das wir alle kennen. Doch während unseres Lebens verschieben sich die Anteile: Je älter und routinierter wir werden, desto mehr überwiegt die Angst. Kinder, die laufen lernen, stehen immer wieder auf, bei ihnen ist die Lust an der Neuentdeckung unendlich größer als die Angst, sich wehzutun oder sich lächerlich zu machen. Warum bleiben wir nicht einfach in unserer Komfortzone, lassen alles, wie es ist, betäuben uns irgendwie und warten ab, was passiert? …

…Indem wir es uns in unserer Komfortzone so richtig gemütlich machen, verschenken wir die Möglichkeit, uns weiterzuentwickeln. Egal, in welche Richtung, egal, mit welchem Ausgang: Ein Neuanfang entfaltet immer eine ganz besondere Kraft, sagt der Psychologe und Lebenscoach Tom Diesbrock. Ein Neuanfang macht wacher und flexibler, der gefährliche Weg in unbekanntes Gebiet lässt uns bewusster leben, wir lernen, Chancen und Risiken besser einzuschätzen…

…Die großen Mythen aller Zivilisationen, unsere Sagen und Märchen, die Klassiker der Weltliteratur – fast alle erzählen von Neuanfängen…

… Zwei Impulse braucht der Neuanfang: Liebe und Leid. Die Liebe zu einem Ziel, also: ein inniger Wunsch, ein Traum. Und das Leiden an der Situation, wie sie ist. Diese beiden Impulse müssen sehr stark werden, um die Ängste zu besiegen, die uns am Aufbruch hindern. ..

…Zum Beispiel hilft es zu wissen, dass jeder Neuanfang, einem anthropologischen Muster entsprechend, in drei Phasen verläuft. Nämlich: 1. symbolischer Tod, 2. Chaos, 3. Wiedergeburt. Am Anfang muss ein echter Abschied stehen: Vielleicht nicht unbedingt von unserem alten Leben, denn es mag sein, dass vieles daran bewahrenswert ist; zumindest aber von einem Selbstbild, das uns am Aufbruch hindert…

…Wie aber begegnen wir der größten Angst von allen, der Angst vor dem Scheitern? „Scheitern ist das große moderne Tabu“, schreibt der Soziologe Richard Sennett: Es gibt keine Kultur des Scheitern-Dürfens, jeder hat nur einen Versuch und sollte im Falle eines Fehlschlags ohne viel Aufhebens wieder zur Vernunft kommen und sich in die Gegebenheiten fügen. Denn die Gelassenheit von Samuel Becketts Maxime ist uns völlig fremd: „Try again. Fail again. Fail better.“ Versuch’s noch mal, versag noch mal, versage besser….

…Aufregender als das Machbare ist das Unmögliche. Das Unüberschaubare, der eine riesige Schritt. Doch vielleicht müssen wir das große Abenteuer erst wieder lernen. Vielleicht müssen wir akzeptieren, dass der erste Schritt winzig ist. Wollen wir nachher einen Kaffee zusammen trinken? Und womöglich ist das, was dann kommt, größer als alles, was wir je erlebt haben. Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden. Hier ist die Komfortzone. Da ist die Tür!

Und ich?

Ich bin momentan nicht glücklich mit meinem 9 to 5 Job, an der Behebung dieser Situation wird schon gearbeitet.
Momentan möchte ich am liebsten reisen und die Welt entdecken. Allerdings kann ich mir auch nicht vorstellen nur noch unterwegs zu sein.
Eine sehr gute Freundin hat mal passend gesagt:

Du bist wie eine Schere.
Auf der einen Seite willst Du Sicherheit, eine schöne Wohnung und viel Zeit zu Hause mit Freunden und Familie.
Auf der anderen Seite würdest Du am liebsten Deinen Rucksack packen, alle Zelte abbrechen und die Welt bereisen.

Da hat sie recht. Aber so richtig für das eine oder andere kann und will ich mich nicht entscheiden.
Fest steht: Ich will noch ganz viel Reisen und ganz viel sehen von der Welt!

Aber:
Ich mag meinen Beruf und bin mir sicher ich werde in Zukunft den passenden Job finden, der mir Spaß macht und genug Zeit für das Reisen bietet.

 

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Der Artikel ist Teil der Blogparade Glückssuche: 9 to 5 leben oder den Job kündigen und ab in die Welt? von Reiseaufnahmen. Schaut vorbei, dort gibt es viele weitere tolle Artikel!

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14 Comments

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  1. says: Annie

    Liebe Steffi,

    danke für den tollen Artikel und danke dafür, dass du es so gut auf den Punkt bringst. Ich selbst war schon des Öfteren etwas genervt von all diesen missionierenden Texten à la „Du musst deinen Job kündigen, nur dann wirst du glücklich“ usw..
    Ich hatte auch ein wenig das Gefühl, dass das Ganze ein bisschen überhand nimmt in der letzten Zeit. Ich finde auch eine Komfortzone hat etwas positives und jeder sollte da einfach schauen wie es für ihn am besten passt und wie wohl er sich fühlt. Für einige Menschen ist das eben genau das Richtige.
    Bei dem Vergleich mit einer Schere musste ich gerade so schmunzeln, da ich selbst genauso bin 🙂
    Einerseits liebe ich die Sicherheit, meine Wohnung und den Komfort und andererseits will ich einfach unglaublich viel erleben und reisen. Wobei ich da jetzt nie der Backpacker-typ wäre ;-), dafür bin ich nämlich etwas zu ängstlich und ehrlich gesagt auch zu bequem. Aber ich bewundere all die Menschen, die sich das trauen und auch die, die es sich trauen ihren Job zu kündigen und alles hinschmeißen, um um die Welt zu reisen.
    Das ist aber definitiv nicht für jeden etwas.

    Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du einen Job findest, der dich glücklich macht und mit dem du das Reisen verbinden kannst.
    Ein Neuanfang kann aber in jedem Fall etwas tolles sein.
    Ich war damals auch sehr unglücklich mit meinem 9to5 Job, weiß allerdings nicht ob ich mich tatsächlich getraut hätte den Schritt zu gehen und zu kündigen. Glücklicherweise wurde mein Vertrag nicht verlängert und ich konnte somit das machen was ich wirklich wollte. Sonst hätte ich den Schritt vielleicht nie gewagt, wer weiß 🙂 Nun bin ich Flugbegleiterin und darf um die halbe Welt reisen, wofür ich wirklich sehr, sehr dankbar bin.

    Alles Liebe,
    Annie von http://www.behappyandtravel.com

    1. says: Steffi

      Hallo Annie,
      danke für Deinen schönen Kommentar!
      Es ist sicher nicht einfach neu anzufangen, zu kündigen oder einfach seine Komfortzone ein bisschen zu verlassen.
      Oft ist es das aber Wert und das neue Gefühl und das Gefühl es geschafft oder gewagt zu haben oft überwältigend.
      Toll, dass Du einen Job gefunden das, der Dir gefällt.
      Und noch dazu reist Du um die Welt…. großartig 🙂
      Liebe Grüße
      Steffi

  2. says: Irene

    Steffi…..danke für das Thema!
    Es kommt gerade rechtzeitig an der richtigen Stelle.
    Ich würde aber gerne nochmal den ganzen Text lesen, aus dem du zitierst, der link geht aber nicht, kannst du helfen ?
    Danke dir!

  3. Liebe Steffi,

    ein sehr gelungener und motivierender Artikel!

    Ich habe sehr geschmunzelt beim Lesen deiner Zeilen, weil er in vielem mein „altes“ Leben auch beschreibt. Ich habe die Komfortzone meines Arbeitgebers auch voll und ganz genossen!

    Bloggen war überhaupt kein Wunsch und ich hätte die Zeit auch nicht aufbringen können, während meinem Job. Irgendwann bin ich dann in einen Flieger eingestiegen und war weg 🙂

    Ich liebe Veränderungen und mein Leben ist voller Veränderungen. Ich möchte aber keinen Menschen sagen, dass das was sich für mich gut anfühlt, auch die Lösung und das Glück für sein Leben ist.

    Ich wünsche mir einfach, dass die Menschen wieder mehr auf sich und in sich schauen und erspüren, was sich richtig toll für sie anfühlt. Wer anfängt Begeisterung wieder so richtig heftig zu spüren, der wird – in meiner Welt – immer die richtigen und besten Entscheidungen treffen. Und dieses Gefühl kann langfristig immer nur von innen kommen.

    Liebe Grüße
    Petra

    1. says: Steffi

      Hallo Petra,
      vielen Dank für Deinen schönen Kommentar!
      Ich habe gerade angefangen Deinen Artikel zu lesen.
      Werde Dir dort einen Kommentar hinterlassen 😉
      Liebe Grüße
      Steffi

  4. says: Tanja

    Hallo Steffi,

    der Text passt wirklich perfekt zur Blogparade. Hätte ich ihn auf dem Schirm gehabt, hätte ich ihn auch gerne in dem Aufruf integriert. Aber so hab ich dich als Teilnehmer, auch nicht das schlechteste 🙂

    Bei folgendem Satz musste ich sehr schmunzeln: „Die sich auf zweimal im Jahr Urlaub mit der Familie freuen und dabei nichts vermissen.“ Ich bin immer fasziniert, wenn ich Menschen treffe, die gar nicht reisen wollen. Das die Ansichten über das Reisen so unterschiedlich sind, erstaunt mich fast mehr, als die Schere zwischen 9 to 5 und Digitalem Nomaden, weil im Herzen sind wir uns einige: wir lieben das Fremde und das Leben.

    Alles Liebe
    Tanja

    1. says: Steffi

      Hallo Tanja,
      ich kann auch immer gar nicht nachvollziehen wenn Menschen gar nicht reisen möchten.
      Ich hatte mal so einen Mann kennen gelernt.
      Ich muss wohl sagen dass es eine ziemlich kurze Bekanntschaft war 😉
      Viele Grüße
      Steffi

  5. says: Markus

    Hi Steffi,
    Ein sehr schöner Artikel und eine gute Zusammenfassung. Ich möchte nur meinen Senf zum Thema Scheitern dazugeben. Bruce Lee hat mal gesagt: Man scheitert nur, wenn man das Scheitern akzeptiert. Erst dann wird das Scheitern Realität.

    Ich finde auch dass es den Punkt an dem man sagt: „Jetzt bin ich gescheitert“ nicht gibt. Vieles scheint halt unerreichbar schwer aber wenn man sein Ziel weiter verfolgt und nicht aufgibt kann man es schaffen. Da bin ich sicher.

    Und da haben viele Menschen Angst vor, schließlich ist es in der Komfortzone ja gemütlich. Das wollte ich nur mal gesagt haben 😉

    Gruß Markus

  6. Liebe Steffi, das ist wirklich ein sehr freisinniger, schöner Artikel! Und die Komfortzone ist wirklich nichts Schlechtes, soviele Menschen auf der Welt sehnen sich nach unserem Komfort!
    Für jede/n ist sicherlich die richtige Mischung aus Schutz und Aufbruch was anderes, das Eigene eben. Der Aufbruch, das Stirb-und-Werde, die Lust an der Entwicklung … ist jedoch das wirkliche Leben. Du hast die Fragen gut gestellt!

  7. says: Netzbuddhist

    Hallo,
    Danke für diesen tollen Artikel.
    Ich werde Dich gleich mal abbonieren:) Sieht ja interessant bei Dir aus!

    Mittlerweile kann ich sagen, dass ich für einen Neu Anfang bin. Nachdem ich zulange in meiner Komfortzone verbracht habe sind mir sozusagen alle Gliedmaßen eingeschlafen 😉 Ja das kann passieren… Hätte ich mich nie rausgewagt, hätte ich nicht das endeckt, was ich gerade vor mir habe – Das Leben. Aber bei jedem ist die Komfortzone anders. Muss ja nicht so müde wie es bei mir es war.

    Liebe Grüße, Wasana

    1. says: Steffi

      Hallo,
      vielen Dank für Deinen Kommentar.
      „…hätte ich nicht das entdeckt, was ich gerade vor mir habe- Das Leben“, schön gesagt.
      Genieße es!
      Und ab und an ist es in der Komfortzone ja auch ganz heimelig 😉
      Liebe Grüße
      Steffi