Au Pair in Neuseeland – Arbeiten und Reisen

Au Pair in Neuseeland
Amazing

Heute begrüße ich Kimberly. Sie verbringt ein Jahr als Au Pair in Neuseeland. Heute berichtet sie über ihre Erlebnisse, gibt Tipps und stellt ihre Lieblingsorte vor. Auf ihrem Blog gibt es noch viel mehr zu lesen.

Hi Kimberly, stell Dich doch bitte kurz vor.

Nach meinem Abitur ging es nach Neuseeland. Für ein Jahr als Au Pair sollte es los gehen. Während meiner 9 Monate habe ich meinen 20. Geburtstag am anderen Ende der Welt gefeiert, viele unglaubliche Sachen erlebt und unvergessliche Menschen getroffen habe.

Wie bist Du auf die Idee gekommen als Au Pair ins Ausland zugehen?

Ursprünglich wollte ich ein Highschool-Jahr in Neuseeland machen, doch aus finanziellen Gründen kam dies nicht zustande, sodass ich bis nach meinem Abitur erst einmal warten musste. In dieser Zeit ist die Idee, als Au Pair weg zu gehen, entstanden.

Ich habe den Umgang mit Kindern schon immer geliebt und war lange aktiv in Jugendgruppen, sodass die Entscheidung dann letztendlich doch recht schnell fiel. Zudem konnte ich so die neuseeländische Kultur in einer ganz anderen weiße erleben.

Warum hast Du Dich für Neuseeland entschieden?

Meine Wahl stand zunächst zwischen Schottland, Irland oder Neuseeland.

Jedoch war klar, dass ich für ein Jahr weg möchte, sodass ich mich lieber für ein Land, welches weiter entfernt ist entschied, da ich Irland oder Schottland auch noch in einem kürzeren Urlaub besuchen kann.

Zudem faszinierte mich die Vielfältigkeit in Neuseeland. Es gibt Gletscher, Fjorde, Regenwälder und Meere zum Schnorcheln.

Au Pair in Neuseeland
Kimberly

Als Au Pair nach Neuseeland – Alleine oder mit Organisation?

Ich habe mich damals für die Organisation AIFS entschieden und wurde hier in Neuseeland von der Partnerorganisation AuPairLink betreut.
Organisatorische Hürden gab es soweit keine. Da ich mit einer Organisation weg ging, stand mit immer ein Mitarbeiter mit Rat und Tat zur Seite. Die Bewerbung bei AIFS ist sehr umfangreich und ich fing daher schon früh an, mich damit zu befassen.

Bist Du schon vorher alleine gereist?

Alleine auf Reisen war ich vorher noch nicht, jedoch bin ich schon des öfteren als Jugendgruppen-Leiter weggefahren, sodass ich dort die Verantwortung für andere hatte. Daher hatte ich schon ein kleines Bild davon, wie es ist, alleine wegzugehen.

Wie waren Deine ersten Tage als Au Pair in Neuseeland?

Meine ersten Tage nach dem Abflug waren sehr chaotisch. Mein Flug von Frankfurt nach Kuala Lumpur hatte acht Stunden Verspätung, weswegen ich den Anschlussflug in Kuala Lumpur verpasste und dort etwas mehr als einen Tag bleiben musste.

Dann endlich in Auckland angekommen ging es zu den sogenannten „Orientation“ von meiner Organisation. Dort bekamen wir noch einmal eine Einführung in das neuseeländische Leben und einen erste Hilfe Kurs für Kleinkinder.

Durch die Verspätung war mein jetlag nicht allzu groß und ich könnte Auckland direkt am ersten Tag genießen. Ich machte eine Sightseeing-Tour und kam mit den ersten Kiwis in Kontakt. Mein erstes Bild von ihnen hielt bis zum Ende an: sehr offene und kontaktfreundige Menschen mit einem schrecklichen Slang.

Nur an das immer wieder auftauchende „how are you?“ musste ich mich noch gewöhnen und es nicht immer allzu wörtlich nehmen.

Hast Du Deine Gastfamilie schon vorher kennengelernt?

Meine Gastfamilie kannte ich schon bevor ich nach Neuseeland kam. Diese lernte ich über die Plattform der Organisation kennen und skypte mit ihr, bis wir uns dazu entschieden, uns sympathisch zu finden.

Au Pair in Neuseeland – Ist auch mal was schief gegangen?

Nach 5 Monaten musste ich meine Familie in Auckland leider verlassen, sodass ich ins sogenannte Rematch kam, wo ich mir dann eine neue Familie suchte. Die genaue Gründe des Wechsels hier zu erläutern wäre zu umfassend, jedoch findet ihr einen Beitrag dazu auf meinem Blog.
Ich zog zu meiner neuen Familie nach Christchurch und blieb dort für 3 1/2 Monate, wobei ich sogar noch zwei Wochen verlängerte.

Ich bin sehr froh über den Wechsel der Familie, denn auch wenn es nun hieß, dass ich mich um drei kleine Jungs kümmerte, fühlte ich mich in meiner neuen Familie als ein willkommenes Familienmitglied, weswegen man nun mal auch den Weg des Au Pairs einschlägt.

Au Pair in Neuseeland
Bad mit Aussicht

Bleibt auch Zeit zum reisen?

Ich habe nun neun Monate gearbeitet, wobei ich an den Wochenenden schon viel gereist bin. Nun bleiben mir noch ganze 3 Monate nur zum Reisen.

Wie bist Du in Neuseeland unterwegs?

An meinen Wochenendausflügen habe ich mir meist ein Auto gemietet, bin mit Fernbussen gefahren oder gar geflogen, was hier in Neuseeland echt easy ist. Untergekommen bin ich dann im Hostel.

Da ich schon vorher wusste, dass ich später noch eine längerer Zeit reisen möchte, habe ich mir Herbert gekauft, einen campervan, welcher mit Bett und Küche ausgestattet ist. Mir hier ein Auto zu kaufen, war eins der besten Entscheidungen gewesen.

Es ist total leicht Besitzer eines Autos i. Neuseeland zu sein, schon alleine weil die Bestimmungen nicht so strikt sind wie in Deutschland und es wesentlich weniger Papierkram zu tun gibt.

Welches sind Deine fünf Lieblingsorte in Neuseeland?

Das ist sehr schwer zu sagen, da jeder Ort, den ich hier gesehen hatte, etwas Besonderes hatte. Doch eine kleine Liste lässt sich trotzdem anlegen.

1. Arthur’s Pass Village
Alleine schon die Fahrt dorthin, wirft mich immer wieder aufs neue um. Ich war dort nun schon vier mal, egal ob Sonne oder Regen, dieser Ort ist magisch mit seinen Bergen und Flüssen.

2. Rangitoto-Motutapu (Auckland)
Man kann von der kleinen Vulkaninsel Rangitoto nach Motutapu laufen und dort am Campingplatz übernachten. Total abgeschieden von der Außenwelt auf der kleinen Insel, auf welche nur einmal die Woche eine Fähre fährt, lässt es sich wunderbar Sonnenaufgänge gucken und die Natur bestaunen.

3. Nelson
Nach längerem Aufenthalt an der menschenleeren Westküste, begrüßte ich die „Großstadt“ Nelson, mit ihren vielen kleinen Läden, guten Bücherei und schönem Fluss, umso mehr. Hier leben zur Abwechslung auch mal etwas mehr junge Menschen und ist außerdem nahe gelegen am wunderschönen Abel Tasman.

4. Roy’s Peak (Wanaka)
Ich hatte diesen Berg zunächst total unterschätzt und mich nicht wirklich informiert, wie hoch er doch sei, doch als ich nach 3hr immer noch nur noch bergauf lief, wurde mir klar, dass er doch etwas höher ist als meine geschätzten 400-500m. Oben angekommen lohnten sich die 4,5hr Aufstieg eindeutig! Alle Strapazen sind vergessen und man fühlt sich wie die Königin der Welt. Unten erst sah ich das Informationsschild und fand heraus, dass ich soeben 1578m hochgewandert bin. Es war jeden einzelnen Meter wert!

5. Curio Bay (Catlins)
Ganz unscheinbar streckt sich die Curio-Bay über die Catlins und ich wäre beinahe daran vorbei gefahren, doch ein schneller Blick in meinen Reiseführer ließ mich dann doch einen kurzen Stopp dort einlegen, denn angeblich kann man hier Delfine direkt Strand beobachten. Ich sah Delfine und schwamm sogar mit ihnen, und das ganze kostenlos. Das Wasser ist eisig kalt und ein Neopren-Anzug ist sehr zu empfehlen, doch ich habe es auch ohne geschafft. Am Abend kann man direkt um die Ecke Pinguine von nur wenigen Metern Entfernung betrachten. Ein absolutes Highlight!

Au Pair in Neuseeland
Mirror Lakes Neuseeland

Welches sind Deine drei Tipps für ein Jahr Au Pair in Neuseeland?

1. Du bist niemals wirklich alleine! Du wirst überall Leute treffen, die sich in der gleichen Lage befindet wie du und man kommt sehr einfach ins Gespräch.

2. Neuseeländer sind warmherzige Menschen, also schrecke nicht sofort zurück, wenn sie dich mal eben auf ein Bier einladen. Sie meinen es (meist) nur gut.

3. Und wenn doch mal etwas schief gehen sollte: Es wird alles wieder gut! Behalte deine Nerven, atme tief durch und betrachte die Situation erneut. Dumme Sachen passieren, es geht einem mal schlecht, aber man kommt auch immer wieder davon weg! Rede mit anderen darüber, denn du bist hier nicht alleine, wenn auch am anderen Ende der Welt.

Danke Kimberly für Deine Antworten.

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