Das heutige Reisebild am Freitag kommt von Wibke, vom Blog Sonnenstrahlenmomente. Auf ihrem Blog berichtet sie von ihren Leidenschaften – Reisen, Afrika und Ghana im Speziellen, DIYs, Rezepte und all den schönen Dinge, die das Leben ein kleines bisschen schöner machen.
Mein Reisebild
Es kommt mir vor als wäre es gestern gewesen als ich hier stand. Noch immer habe ich den Geruch von diesem Ort in der Nase, spüre die Beklommenheit, die man hier fast automatisch fühlt.
Man könnte meinen der Ort, an dem das Bild entstand, wäre ein schöner. Mit dem Blick auf das Meer, den bunten Fischerbooten und der Stadt am Horizont sieht es fast idyllisch aus.
Wären da nicht die Mauern, hinter denen diese Szene festgehalten wurde.
Mauern, die zu der Sklavenburg Cape Coast Castle in der Zentralregion Ghanas gehören.
Cape Coast galt als Sklaven- Umschlagsplatz. Dort wurden Einheimische für den Transport und den Verkauf als Sklaven in die europäischen Kolonien in Nord- und Südamerika oft monatelang in kleinen Verliesen zusammengepfercht gefangen gehalten, ehe sie durch einen schmalen Gang zum Verladen an den Strand kamen.
Auf dem Weg zum Schiff kamen die Männer und Frauen an eben diesem Fenster vorbei. Ein kurzer Blick durch die Gitterstäbe, die einst davor angebracht waren, auf die Welt außerhalb der Mauern. Ein flüchtiges Aufflammen von Hoffnung, das damit einhergeht.
Cape Coast Castle ist ein Ort voller Vergangenheit, aber für mich ist es auch ein Ort der Zuversicht. Ein Ort, der zeigt, dass dieser Teil zwar zur Geschichte des Landes gehört, er aber dennoch Hoffnung auf etwas Besseres gibt.
Etwas außerhalb der Mauern, das dem idyllischen Fleckchen Erde, nach dem das Bild auf den ersten Blick ausschaut, ein kleines bisschen näher kommt.
Vielen Dank Wibke, für diese etwas andere Geschichte zu Deinem ReiseBild!