Roadtrip 40+ ist kein „zu spät“ – es ist oft genau der richtige Moment, um loszufahren.
Ich weiß das, weil ich selbst vor vier Jahren meinen Fred gekauft habe. Damals hatte ich keine Ahnung, wie sehr er mein Leben verändern würde. Was als „kleines Abenteuer“ begann, wurde zu einer neuen Lebensweise – und zu einer tiefen Liebe für das Unterwegssein.
Das Schöne am Roadtrip 40+?
Du musst nichts mehr beweisen. Du reist nicht, um Likes zu sammeln oder eine Bucketlist abzuhaken. Du reist, weil dich der Gedanke an Sonnenaufgänge am Meer, an Kaffeepausen mit Aussicht und an neue Begegnungen einfach glücklich macht.
Mit jedem Kilometer wächst dieses Gefühl von Freiheit. Du merkst, wie Alltagssorgen kleiner werden, wie deine Gedanken leichter werden. Und plötzlich ist da dieser Moment, in dem du weißt: Ja. Genau hier gehöre ich jetzt hin.
Du kennst dich selbst – und das macht alles leichter
Mit 40+ weißt du, was dich glücklich macht – und was nicht. Du musst keine Kompromisse eingehen, wenn dir ein Ort nicht gefällt. Du kannst spontan weiterfahren, ohne dass jemand schmollt.
Ich merke unterwegs immer wieder, wie wertvoll diese Klarheit ist. Während andere noch überlegen, ob sie bleiben oder fahren sollen, habe ich längst meinen nächsten Lieblingsort gefunden – einfach, weil ich auf mein Gefühl höre.
Freiheit ist jetzt wichtiger als „irgendwann“
Viele warten ewig auf den „richtigen Zeitpunkt“: bis mehr Geld da ist, bis sie in Rente sind, bis… irgendwas. Aber das Leben ist nicht planbar.
Darum hatte ich mir zum testen meine eigene 30-Tage-Challenge gesetzt: Vollzeit Vanlife – trotz Vollzeitjob. Und dabei habe ich etwas Verrücktes entdeckt: Manche der schönsten Stellplätze lagen direkt in und um meine Heimatstadt. Ich musste gar nicht weit fahren, um Freiheit zu spüren.
Tipp-Box: Freiheit in kleinen Dosen
- Starte mit Mikroabenteuern vor der Haustür
- Übernachte mal mitten in der Woche im Van – auch wenn du am nächsten Tag ins Büro musst
- Genieße den Sonnenuntergang auf einem Stellplatz, statt vor dem Fernseher
Du kannst dir den Komfort gönnen, den du wirklich willst
Mitten im Berufsleben oder nach einigen Jahren Erfahrung kannst du dir vielleicht ein paar Extras leisten, die das Reisen entspannter machen: eine bequeme Matratze, gute Küchenausstattung, Solar auf dem Dach.
Einer meiner Lieblingsmomente war auf einem Campingplatz in Frankreich: fast allein, umgeben von Wiesen, absolute Ruhe – und das für 7,85 Euro pro Nacht! Solche Glücksfunde machen den Roadtrip 40+ noch schöner.
Tipp-Box: Komfort ohne Luxuswahn
- Investiere in das, was dir wirklich wichtig ist (Schlaf, Küche, Stromversorgung)
- Teste günstige Campingplätze – oft sind sie charmanter als teure Resorts
- Eine gute Kaffeemaschine im Van kann der wahre Luxus sein
Unerwartete Begegnungen verändern alles
Manchmal sind es nicht die Orte selbst, die ein Reiseerlebnis besonders machen – sondern die Menschen, die wir dort treffen.
In Albanien stand ich an einem Stellplatz, der in allen Vanlife-Gruppen als absolutes Highlight gelobt wurde. Ich war nach der Hauptsaison unterwegs und hatte mich auf Ruhe und Weite gefreut. Stattdessen: Camper an Camper, kaum Platz zum Durchatmen – einfach schrecklich.
Doch dann kam Sabine. Wir kamen ins Gespräch, lachten über die Enge und überlegten, wie wir den Abend retten könnten. Schließlich meinte sie: „Ich habe mir jetzt ein Zimmer gebucht – ich hätte noch Platz, wenn du mitkommen magst.“
Und so verbrachte ich einen großartigen Abend mit Sabine: Wir gingen essen, lachten viel, redeten über das Leben und genossen einfach die Gesellschaft. Nach einer erholsamen Nacht und einer langen Dusche kam der nächste Lacher: Wir standen völlig schief eingeparkt auf dem Parkplatz der Unterkunft – und meisterten das Herausmanövrieren unserer Fahrzeuge wie zwei Profis, die ihre Autos in- und auswendig kennen.
Solche Begegnungen erinnern mich immer daran: Manchmal musst du Pläne ändern, um die schönsten Momente zu erleben.
Abenteuerlust kennt kein Ablaufdatum
Ich treffe unterwegs so viele inspirierende Menschen.
Ute in Kroatien, über 60, damals mit dem VW Bus ihres Sohnes unterwegs, hat sie mittlerweile ihren eigenen Camper und tourt damit immer wieder durch Europa.
Sabine in Albanien, Mitte 50, hat mir gerade von ihrer Tour über Korsika erzählt und mir richtig Lust auf die Insel gemacht.
Und Gitta – am Polarkreis, Anfang 70, unterwegs mit ihrem, nach ihren Wünschen, ausgebauten Van. Sie verwirklicht sich ihren Traum, unterwegs zu sein. Mal alleine, mal mit anderen Camperladys gemeinsam.
Diese Begegnungen zeigen mir immer wieder: Du bist nie zu alt, um Neues zu tun und zu lernen.
Tipp-Box: Menschen kennenlernen unterwegs
- Sei offen für Gespräche an Stellplätzen
- Nutze Apps oder Foren für Vanlife-Communitys
- Lade jemanden spontan auf einen Kaffee ein – es könnten Freundschaften fürs Leben entstehen
Du reist selbstbewusster
Heute bin ich viel entspannter unterwegs als mit 25. Wenn mal etwas schiefgeht – ein verpasster Fährtermin, ein plötzlicher Wetterumschwung – dann ist das kein Drama, sondern Teil der Reise. Diese Gelassenheit macht jede Tour leichter und schöner.
Meine persönliche Erkenntnis
Wenn ich auf meine ersten Jahre mit Fred zurückblicke, dann denke ich nicht an die perfekte Route oder die schönsten Fotos. Ich denke an Abende, an denen ich allein am Meer saß und dachte: Wie schön, dass ich mir das geschenkt habe.
An Lagerfeuer-Gespräche mit Fremden, an Sternenhimmel über dem Dachfenster, an Regen, der aufs Blech trommelte.
Mit Roadtrip 40+ beginnt nicht das „späte“ Leben – es beginnt eine Phase, in der wir mutiger, freier und oft glücklicher reisen können als je zuvor.
Fazit
Der perfekte Moment für einen Roadtrip ist nicht „irgendwann“ – er ist jetzt.
Und vielleicht drehst du bald den Schlüssel, hörst das vertraute Brummen deines Vans und weißt: Das ist mein Leben. Mein Abenteuer. Meine Zeit.
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In den letzten Jahren habe ich viele Dinge ausprobiert – und einige davon sind echte Gamechanger im Camper geworden. Von cleveren Stauraumlösungen über Küchenhelfer bis zu kleinen Wohlfühl-Extras: Hier findest du meine persönliche Auswahl, die auf meinen Touren nie fehlen darf.
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