Normandie Roadtrip – Von Giverny über Jumiéges ans Meer

Endlich wieder mit Fred unterwegs. Diesmal geht es nach Frankreich und es ist die Normandie, sowie die Bretagne geplant. In diesem ersten Teil meines Normandie Roadtrip nehme ich Dich mit in die Stadt, in der Monet 43 Jahre seines Lebens verbrachte, wir besuchen die wundervollen Überreste einer Abtei und landen am Ende des Artikels endlich am Meer.

Normandie Roadtrip – Die Anreise

Ich starte am frühen Vormittag in Darmstadt und fahre über Luxemburg, um noch mal günstig zu tanken, in Richtung Frankreich. Mein erstes Ziel ist die Malerstadt Giverny. Unterwegs gerate ich in Staus, umfahre eine Vollsperrung und vermeide, wie schon bei meinem Roadtrip im letzten Jahr Mautstraßen. Gegen 19:30 komme ich endlich in Giverny an.

Die Malerstadt Giverny

Giverny ist eine kleine französische Gemeinde mit 467 Einwohnern im Département Eure und der erste Stopp auf meinem Normandie Roadtrip. Auf die wenigen Einwohner kommen viele Besucher, die Monets Gärten, aber auch das Museum des Impressionismus besuchen. Monet kam mit 43 Jahren nach Giverny und lebte ebenso lang in diesem Dorf in der Normandie, in dem einige seiner bekanntesten Werke entstanden.

Ich bin gleich am ersten Abend noch in das Dorf herüber gegangen und habe ganz ohne viele Menschen die Atmosphäre genossen. Ich mag diese alten Steinhäuser und einmal über die Rue Claude Monet „flanieren“ gehört natürlich dazu.

An dieser Hauptstraße, die findest Du auch die Sehenswürdigkeiten des Ortes. Außerdem gibt es hier auch Souvenirläden, Restaurants und Galerien.

Mein Stellplatz

Ich stehe auf einem großen Parkplatz direkt vor der Stadt. Hier gibt es einen extra Bereich für Wohnmobile. Obwohl ich spät ankomme habe ich total Glück und ergattere noch den letzten Platz an der Wiese, so kann ich alle anderen Wohnmobile um mich herum prima ausblenden und genieße die Aussicht ins Grüne.

Ich habe einen netten Nachbarn, einen Rentner aus Deutschland, der ständig mit seinem Wohnmobil unterwegs ist. Mit ihm unterhalte ich mich ziemlich lange übers Reisen und auch am nächsten Tag geht das spannende Gespräch immer mal wieder weiter. Der Stellplatz ist kostenlos und ich entscheide mich spontan zwei Nächte zu bleiben, um eventuell am Montag früh die Gärten Monets zu besuchen, denn am Sonntag möchte ich mich da nicht durchquetschen.

Der perfekte erste Stellplatz für meinen Normandie Roadtrip.

Kirche Sainte-Radegonde de Giverny

Monets Kirche befindet sich am westlichen Ende des Dorfes, also in entgegengesetzter Richtung zu Monets Gärten. Neben der Kirche kannst Du hier auch den zugehörigen Friedhof besuchen, auf dem sich das Grab von Claude Monet und dessen Familie befindet.

Hotel Baudy

Bei Deinem Spaziergang in Richtung Kirche kommst Du auch am ehemaligen Hotel Baudy vorbei. Dieses war zu Monets Zeiten eine beliebte Unterkunft berühmter Maler wie Paul Cézanne oder Auguste Renoir.

Heute ist es ein beliebtes Restaurant und Inspirationsquelle für Künstler und Kunstliebhaber. Es gibt es dort eine große Auswahl an Speisen und Getränken, die meinem Reisebudget allerdings nicht entsprachen.

Museum des Impressionismus

Auf der Rue Claude Monet befindet sich das Museum des Impressionismus. Ich habe das Museum nicht besucht, nur einige Zeit im Museumsgarten verbracht. Wenn Du Dich für Kunst und besonders den Impressionismus interessiert, ist dieses Museum aber garantiert einen Besuch wert.

Das Musée des Impressionnismes in Giverny entstand 2009 als Nachfolger des American Art Museum, das 1992 von Daniel J. Terra gegründet wurde. Das ursprüngliche Museum war auf amerikanische Kunst und Kultur spezialisiert und bot über 16 Jahre ein beeindruckendes Programm an Ausstellungen und Veranstaltungen. Seit seiner Gründung organisiert das Musée des Impressionnismes regelmäßig Ausstellungen zu bedeutenden Künstlern wie Pierre Bonnard, Edgar Degas und Gustave Caillebotte sowie zu Themen wie Japonismus und Impressionismus. Es zeigt außerdem zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler und bietet ein vielfältiges Programm rund um den Impressionismus.

Das Museum hat sich zum Ziel gesetzt, die spannende Geschichte des Impressionismus und Postimpressionismus zu erzählen. Hier werden die Künstlerinnen und ihre Werke vorgestellt und gezeigt, wie diese Kunstbewegungen die nachfolgenden Generationen beeinflusst haben. Jedes Jahr gibt es in der Regel zwei wechselnde Ausstellungen, die entweder einem bestimmten Künstler oder einem spannenden Thema gewidmet sind. Zusätzlich hat das Museum begonnen, eine eigene Kunstsammlung aufzubauen.

Ich selbst war nicht im Museum, sondern habe nur den Museumsgarten besucht, deshalb auch nur Bilder aus diesem.

Monets Haus und seine Gärten

Ich war mir gar nicht sicher ob ich die Gärten besuchen möchte, aber nachdem mein Nachbar auf dem Stellplatz so davon geschwärmt hat, habe ich mich gleich am Montag morgen aufgemacht und als erstes die Gärten zu besuchen. Und obwohl ich bereits eine Viertelstunde vor Öffnung da war, gab es schon eine kleine Schlange.

Trotzdem ging es dann ganz schnell und Anfangs haben sich die Menschen auch ganz gut verteilt und ich konnte Blumenpracht genießen.

Es sind nur die Hauptwege begehbar, die schmalen Pfade zwischen den Beeten sind gesperrt, denn bei dem herrschenden Andrang würden wohl die Pflanzen zertreten werden.

Bald schon komme ich zu einem sehr bekannten Motiv, das ich natürlich auch fotografieren muss. In der Realität sieht es tatsächlich noch schöner aus, als auf den Bildern.

Dann geht es über eine Treppe und durch einen Tunnel zum berühmten Seerosenteich. Hier ist es, obwohl ich so früh bin, sehr voll und es bildet sich eine Schlange an der Treppe nach oben. Ein beklemmendes Gefühl in diesem Tunnel und ich bin sehr froh, als ich wieder draußen bin. Und da ist er, der von Monet so geliebte und vielfach gemalte Seerosenteich.

Es ist hier sehr voll und es geht einmal im Entenmarsch um den Teich. Trotzdem ist es wunderbar und ich kann mir vorstellen, wie dieser Teich zur Inspiration gedient hat. Ich bin sehr froh mich dazu entschieden zu haben, die Gärten zu besuchen.

Zwischen 1883 und 1926 hat Monet in in Giverny gelebt. Dort sei das Licht einfach am besten soll er einmal gesagt haben, als man ihn fragte warum er sich für Giverny entschieden hat. Und das Haus, in dem Monet gelebt hat hat, kannst Du Dir nun anschauen und durch die Räume schreiten.

Neben den Räumen, den Möbeln und der Atmosphäre des Hauses, gibt es auch eine erstaunlich Sammlung an japanischen Drucken zu entdecken. Die Anordnung der Drucke hat Monet selbst so gewählt und wurde so erhalten beziehungsweise wiederhergestellt. Besonders gut hat mir auch die Küche gefallen. 

Die alte Mühle von Verdun

Hast Du schonmal einen Ort nur wegen eines Fotos, das Du irgendwo gesehen hast, besucht! Wegen dem Bild der Alten Mühle von Verdun wollte ich gerne dorthin und die Mühle selbst sehen. Praktisch, dass Verdun nicht weit weg von Giverny liegt und Du auf einem schönen Radweg an der Seine entlang, einfach nach Verdun laufen kannst. Das Wetter war mal wieder nicht ganz so gut, aber ich habe mich trotzdem auf den Weg gemacht.

Angekommen an der Mühle war ich erstaunt, dass sie nicht so abseits liegt wie ich vermutet hatte, sondern direkt an einer großen Brücke und ganz nah der Straße. Gefallen hat sie mir trotzdem und so habe ich mein Bild der Mühle gemacht. Dabei habe ich natürlich versucht so wenig Häuser und Reste der Zelte des Festes, das dort die Tage zuvor stattgefunden hat, mit auf das Bild zu bekommen.

Die Abtei von Jumièges

Von Giverny ging es auf meinem Normandie Roadtrip weiter nach Jumièges, um die Abtei dort zu besuchen. Ich parke auf einem Parkplatz in der Nähe, auf dem man auch über Nacht stehen bleiben darf.

Und dann mache ich mich auf den Weg zur Abtei, die schon vom Parkplatz aus zu sehen ist. Der Eintritt kostet 11,00 Euro, was nicht gerade günstig ist, sich aber für mich total lohnt. Ich genieße meine Zeit dort und flaniere durch die Ruinen der Abtei.

An solche Orten, besonders seit ich „Die Säulen der Erde* gelesen habe, bin ich stets fasziniert von der Baukunst vergangener Zeiten. Jumièges zählt zu den ältesten Klöstern Frankreichs, gegründet 654 n. Chr. von Saint-Philibert im Seinetal. Die Klosterbewohner bauten Obst wie Äpfel, Birnen und Kirschen an, begünstigt durch das Mikroklima der Region. Doch 841 plünderten die Wikinger die Abtei gleich zweimal, was zur Zerstörung vieler Gebäude führte.

Im 11. Jahrhundert wurde das Kloster neu aufgebaut, und bei der Einweihung der Abteikirche Notre-Dame von Jumièges waren auch die Nachfahren der Wikinger dabei. Während der Französischen Revolution mussten die letzten Mönche das Kloster verlassen, und 1793 wurde es versteigert. Der neue Besitzer nutzte es als Steinbruch und ließ Teile sprengen, aber der Charme der Ruine blieb bestehen. Victor Hugo bezeichnete Jumièges treffend als „die schönste Ruine Frankreichs“.

Die berühmten 47 Meter hohen Doppeltürme und das dachlose Hauptschiff geben noch heute einen Eindruck von der einst beeindruckenden Kathedrale Notre-Dame. Teile des spätgotischen Kreuzgangs wurden zerstört, und ein Flügel wurde sogar nach England verkauft. Inmitten des verbliebenen Kreuzgangs steht eine imposante 500 Jahre alte Eibe, die den historischen Charakter des Ortes unterstreicht.

Das weitläufige Anwesen bietet immer wieder neue Aussichten auf die Abteiruine. Außerdem gibt es Konzerte, einen Open-Air-Skulpturenpark und im Haus des Abtes verschiedene Kunstausstellungen, sowie verschiedene Führungen. Informiere Dich am besten vorher auf der Webseite der Abtei Jumièges.

Du besuchst hier also nicht nur die schönste Ruine Frankreichs, sondern kannst auch noch ein abwechslungsreiches Kulturangebot genießen, das einen Besuch um so lohnenswerter macht!

Normandie Roadtrip weiter Richtung Meer

Les Andelys

Eigentlich wollte ich auf dem Weg zum Meer noch das Chateau Gaillard von Richard Löwenherz besuchen. Es liegt oberhalb von Les Andelys, einem Ort, der aus zwei „Stadtteilen “ besteht. Besonders sehenswert soll hier Petit Andelys sein, das durch seinen mittelalterlichen Charme besticht. Leider hat das Chateau Montags und Dienstags geschlossen, so das ich es nicht besuchen konnte.

Der Besuch des Ortes ist dann dank des Wetters auch ins Wasser gefallen, denn es regnete, war neblig, windig und einfach so ungemütlich das ich mich für die Weiterfahrt entscheiden habe.

Saint-Valery-en-Caux

Endlich am Meer! In diesem Ort bin ich eigentlich nur wegen meines Stellplatzes gelandet. Den Ort habe ich auf einem kurzen Spaziergang besucht. Aber auch hier war das Wetter nicht besser und der kalte Wind und immer wieder einsetzender Nieselregen hat mich Bald zurück zum Stellplatz geführt.

Der Stellplatz war prima, wenn auch sehr windig. Ein kleiner Spaziergang vom Stellplatz und schon war mal an den Klippen und hatte einen wunderbaren Blick auf das Meer. Leider ging der Weg nur ein kurzes Stück an der Küste entlang bevor er zu Ende war.

Am nächsten Morgen kam dann tatsächlich die Sonne heraus und ich konnte meinen Tee in der Sonne genießen. Außerdem habe ich noch ein richtig schönes Bild vom Stellplatz machen können.

Nächste Woche geht es auf meinem Normandie Roadtrip weiter an die Steilküste rund um Étretat. 


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