Ich habe kein festes Haus mehr. Mein Zuhause hat vier Räder, heißt Fred und bringt mich dorthin, wo ich am tiefsten durchatmen kann: in die Natur.
Mit diesem Artikel nehme ich an der Blogparade „Welche Bedeutung hat die Natur in deinem Alltag?“ von Marianne Kewitsch. Eine wundervolle Einladung, mal innezuhalten und aufzuschreiben, wie sehr die Natur mein Leben prägt – jeden Tag, jeden Ort, jede Entscheidung.
Seit ich im Van lebe, ist mein Alltag nicht mehr von Terminen, To-do-Listen oder festen Zeiten bestimmt, sondern von Licht, Wetter, Stimmung – und meiner inneren Stimme. Ich folge dem Sonnenaufgang, dem Rauschen der Bäume, dem Drang, irgendwo zu bleiben, weil es sich genau richtig anfühlt.
Und genau das ist für mich: Naturkraft. Urkraft. Rückverbindung.
Natur ist nicht nur draußen – sie ist in mir
Früher habe ich Natur genossen, heute brauche ich sie. Sie ist kein Luxus, sondern ein Grundbedürfnis. Sie bringt mich zurück zu mir selbst. In der Stille eines Waldes merke ich plötzlich, wie laut mein Kopf manchmal ist. In der Weite eines Sees wird meine Perspektive wieder klarer. Und wenn ich mit Blick auf eine Wiese frühstücke oder mit dem Rauschen der Wellen einschlafe, spüre ich: Ich bin da. Ich lebe. Und ich gehöre dazu.
Die Natur urteilt nicht. Sie erwartet nichts. Sie ist einfach da – und genau das macht sie für mich zu einem der heilsamsten Orte, die es gibt.

Einfache Rituale, tiefe Wirkung
Meine Natur-Rituale sind klein, aber kraftvoll:
- Ich schlafe oft mit offenem Fenster, auch im Van. So kann ich nachts den Wind hören und morgens vom Vogelgezwitscher wach werden.
- Morgens trinke ich meinen Tee oder Kaffee draußen – egal ob in Schweden, Frankreich oder irgendwo am Waldrand in Deutschland. Allein dieser Moment gibt mir schon ein Gefühl von Ankommen.
- Wenn es sich ergibt, bade ich in Seen, Flüssen oder im Meer. Das Wasser ist manchmal eiskalt – aber genau das macht den Moment so intensiv. Danach fühle ich mich lebendig, klar, verbunden.
- Wenn ich die Möglichkeit habe, wasche ich meine Wäsche mit der Hand in einem Bach. Nicht, weil ich muss, sondern weil es mir das Gefühl gibt, im Einklang zu leben.
- Und manchmal – ganz besonders an Regentagen – sitze ich einfach da. Schaue raus. Schaue zu. Und mache nichts. Nullkommanichts.

Essen unterwegs – frisch, bewusst und mit wenig Platz
Mein Lebensstil hat auch meine Art zu essen verändert. Im Van ist kein Platz für überflüssige Vorräte oder unüberlegte Spontankäufe – alles, was ich einkaufe, ist gut überlegt. Ich koche einfach, frisch und saisonal – so wie es gerade passt und was ich unterwegs bekomme.
Auf Märkten einzukaufen gehört für mich zu den schönsten Momenten auf Reisen. Ob in Albanien, der Bretagne oder in Schweden – frisches Gemüse, ein paar Kräuter und regionale Produkte machen das Kochen nicht nur abwechslungsreich, sondern auch bewusst.
Ich muss nicht viel dabeihaben, um lecker zu essen. Weniger Auswahl bedeutet oft: mehr Achtsamkeit. Und genau das fühlt sich richtig an. Kein Überfluss, keine Verschwendung – sondern einfache Gerichte, die satt machen und guttun.

Tiere unterwegs – ganz nah und doch frei
Ich wache oft mit Vogelgezwitscher auf. Nicht aus dem Handy oder vom Radiowecker, sondern echt – direkt vor meiner Tür. Manchmal ist es ein ganzer Chor, manchmal nur ein einzelner, der sich durch den Morgen singt. Und ich liege dann da, eingekuschelt im Van, und höre einfach zu.
In Albanien musste ich oft für Ziegenherden bremsen, die ganz gemütlich über die Straße zogen – als wäre es ihr gutes Recht. Und am Strand bin ich freilaufenden Pferden begegnet, mit Glocken um den Hals, damit ihre Besitzer sie später wiederfinden. Sie liefen einfach über den Sand, ruhig, gelassen – als wäre auch das ganz normal.

Diese Begegnungen passieren nicht geplant. Sie sind einfach da. Und genau deshalb fühlen sie sich so besonders an. Weil ich nicht hinterherjage, sondern weil ich offen bin. Für das, was kommt.
Ich liebe diese stillen Momente. Wenn ein Rotkehlchen auf meinem Außenspiegel landet. Oder wenn ein Frosch neben mir im Gras sitzt. Kleine Augenblicke, in denen mir klar wird: Ich bin nicht allein. Ich bin mittendrin.
Natur als Spiegel – für alles, was ich bin
Manchmal bin ich ruhig wie ein See, manchmal wild wie ein Sturm. Die Natur bewertet das nicht – sie zeigt mir, dass beides dazugehört. Dass Wandel das Normalste der Welt ist. Dass nichts stillsteht und genau darin das Leben liegt.
Ich habe auf Reisen gelernt, dass Rückzug genauso wertvoll ist wie Aufbruch. Dass ich nicht immer „funktionieren“ muss. Und dass ich nicht immer nur geben muss, sondern auch empfangen darf. In der Natur fällt mir das leichter als irgendwo sonst.

Naturkraft im Alltag – auch wenn du (noch) nicht im Van lebst
Vielleicht lebst du (noch) nicht im Van. Aber Natur kannst du trotzdem jeden Tag erleben. Hier ein paar kleine Ideen, wie du ihre Kraft in deinen Alltag holst:
- Stell deine Tasse Tee oder Kaffee ans Fenster, öffne es – und atme tief durch.
- Geh im Park spazieren, ohne Ziel. Einfach nur so.
- Laufe barfuß über eine Wiese.
- Achte auf die kleinen Details.
- Nimm dir einen Tag im Monat, an dem du offline gehst.
- Mach dein Frühstück draußen – auch wenn’s nur fünf Minuten auf dem Balkon sind.
- Schenke dir selbst Zeit in der Natur, wie du sie einem geliebten Menschen schenken würdest.

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Mein persönliches Fazit
Ich glaube, die Rückverbindung zur Natur ist einer der wichtigsten Schritte, die wir machen können. Nicht als „Zurück-zur-Natur-Romantik“, sondern als echte Lebensweise, als tiefe Entscheidung. Für mehr Bewusstsein, mehr Balance – und mehr echtes Sein.
Ich weiß nicht, wo ich als nächstes sein werde. Aber ich weiß: Solange ich mich mit der Natur verbinde, bin ich nie wirklich verloren.

Wenn du dir ein echtes Stück Natur und Vanlife nach Hause holen möchtest, dann schau dir eine meiner Postkarten. Jede Karte ist von mir gestaltet – mit meinen eigenen Bildern, echten Naturmomenten und einem Hauch Fernweh. Direkt online erstellt und mit Liebe verschickt.
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Danke liebe Marianne🤗
Liebe Grüße
Steffi
Liebe Steffi, Herzlichen Dank für deinen schönen Artikel rund um die Natur. Meine Familie und ich hatten auch einmal für ein Jahr im Wohnwagen gelebt, das war so eine spezielle Erfahrung. Und was du über Termindruck und ein anderes Zeitgefühl schreibst, empfinde ich immer so, bei uns am Lebenshof. Hier ticken die Uhren auch anders, im Schoß der Natur, inmitten der Tiere aufgefangen und getragen. Der Minimalismus im Vanleben ist großartig, weniger ist einfach mehr. So schön wie bewusst du Tierbegegnungen erlebst und dich über die Freiheit und die Freiwilligkeit, die darin liegt, freust. Mir geht so das Herz auf, bei deiner Wahrnehmung von Rückzug, Aufbruch, das Leben selbst und das Funktionieren.
Du hast die Natur mit allen Sinnen in dein Sein gelassen und das ist wundervoll. In der Rückverbindung zur Natur liegt für uns alle eine Chance auf Heilung, Ganz Sein und Glück.
Danke und alles Liebe Marianne
Danke liebe Marianne🤗
Liebe Grüße
Steffi